Zebra im Lichtschimmer im hohen Gras

Die zentrale Kalahari

Ein magisches Naturwunder

Roter Sand, riesige, mosaikartig geformte weiße Salzpfannen, vielfältige Ökosysteme und eine zur Regenzeit in all ihrer Pracht erblühende Flora, eine artenreiche Tierwelt sowie eines der ältesten Völker der Welt – die Kalahari hat so vieles zu bieten, das man unbedingt gesehen haben muss. An diesem magischen Ort warten neben facettenreichen Natur-Eindrücken auch spannende Wildtierbeobachtungen und Einblicke in die ursprüngliche afrikanische Kultur auf Sie. Begeben Sie sich auf eine Reise in die Welt der Affenbrotbäume, Zebras und Buschmänner, entdecken Sie kunstvolle Felsmalereien und lassen Sie sich in den Bann des faszinierenden Sternenhimmels ziehen.

Geschrieben von: Dana Leidel Zuletzt aktualisiert am: 11. September 2024

Beste Reisezeit


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Über die Geografie und Landschaft der Kalahari

Der größte Teil der Kalahari-Wüste befindet sich mit der zentralen Kalahari in Botswana, sie reicht jedoch noch weit bis nach Namibia hinein und berührt in kleinen Teilen auch Länder wie Angola und Simbabwe. Während die Gesamtfläche mehr als eine Million Quadratkilometer umfasst, beträgt die Fläche der zentralen Kalahari etwa 52.000 Quadratkilometer. In diesem Bereich liegt auch das Kalahari Game Reserve. Das Wildreservat zeichnet sich durch ehemalige Flussläufe aus, die sich durch die Trockenheit in Salztonebenen verwandelt haben.

Doch es gibt noch weitere Ökosysteme in der Kalahari. Auch wenn sie als Wüste bezeichnet wird, ist sie hauptsächlich eine Dornbusch- und Trockensavanne. Daneben finden sich hier Halbwüsten und sogar Wälder. Lediglich der Sand, der den Regen schnell versickern lässt, macht das Gebiet so trocken und wüstenähnlich.

Klimatische Bedingungen

Das Klima in der Kalahari ist geprägt von der Regenzeit (November bis April) und der Trockenzeit (Mai bis Oktober). In der Regenzeit ist mit starken Regenfällen zu rechnen, wodurch der Ton zu rutschigem Schlamm wird. Auch die Campingplätze werden dann von den Wassermassen überflutet. Für die Vegetation stellt der Regen jedoch einen wahren Segen dar: Die Gegend erstrahlt in sattem Grün und wird von wunderschönen Blumen bereichert. Die Wildtiere strömen zu den zahlreichen Wasserstellen – die Kalahari verkörpert das blühende Leben.

Die tierische Vielfalt der Kalahari

Ob Löwen, Leoparden, Geparden oder Karakals – sowohl Wildkatzen als auch Wildhunde zählen das Kalahari Game Reserve zu ihrer Heimat. Daneben sind Hyänen, Springböcke, Gnus und Erdmännchen anzutreffen. Vornehmlich der Norden trumpft mit (einer zwar geringen Zahl) Elefanten sowie Zebras und Antilopen auf. Strauße und Nashornvögel bereichern darüber hinaus die kalaharische Vogelwelt. Vorsicht ist auch bei jedem Schritt geboten, denn Skorpione und Schlangen lauern auf dem Boden. Und noch ein besonders ausgefallenes Wesen kriecht in der Dunkelheit aus seiner Höhle hervor: das Steppenschuppentier.

Beobachten lassen sich die Wildtiere auf verschiedene Weisen. Für Selbstfahrer bietet sich der Norden des Kalahari Game Reserve an. Doch auch zahlreiche geführte Touren in diversen Bereichen der zentralen Kalahari sind möglich – ob per Allradfahrzeug, Quadtour oder zu Fuß.

Ein Löwe liegt auf dem Gras und ein Schakal schleicht sich an

Kulturelle Einblicke – das Volk der San

„Wie eine Schlange, die sich schlängelt und krümmt“ – so beschreibt es ein Clanführer der „Khomani San“, wie das älteste Volk der Welt von den Weißen genannt wird. Genau so assoziieren sie selbst diesen Begriff, ihre Namensgebung: mühevoll. Doch sie möchten sich nicht mühevoll schlängeln und krümmen wie eine Schlange. Stattdessen bezeichnen sie sich lieber als Buschmänner, das klingt direkt, einfach, klar, pur. Genau so wie sie in der endlos wirkenden Weite der Kalahari leben: einfach und pur eben.

Schon vor tausenden von Jahren zählten weite Teile in Botswana, Namibia und Südafrika zu ihrer Heimat. Doch sie hatten es nicht leicht – Diskriminierung, Unterdrückung, Isolierung und Ausbeutung bestimmten ihr Leben. Ihr Land wurde ihnen weggenommen. Bis sie es Ende der 90er Jahre nach einem langen Rechtsstreit schafften, 100.000 Hektar ihres Landes wieder zugesprochen zu bekommen. Davon gehören 60.000 Hektar zum Kgalagadi Transfrontier Nationalpark.

Auch wenn sie ihren ursprünglichen Dialekt N!u so gut wie gar nicht mehr beherrschen und inzwischen die Sprache der weißen Siedler – Afrikaans – sprechen – so versuchen sie ihr traditionelles Leben bestmöglich fortzuführen. Angepasst an die heutige Zeit bedeutet dies, dass sie mit den Tieren ziehen und frei in der Natur leben, aber auch von der westlichen Welt abhängig sind. Bleibt beispielsweise der Regen aus, sind sie auf die neu angelegten Brunnen angewiesen. Sie leben ohnehin nur wochenweise in der Kalahari und kehren immer wieder in weiter entfernte Dörfer zurück, um dort ihr erzwungenes westliches Leben zu führen. Zu schwierig sind die Bedingungen in der Wüste – zumal das Jagen und Leben in der freien Natur nicht mehr erlaubt sind.

Doch sie setzen all ihre Hoffnung in die Chance, die der Tourismus mit sich bringt. Sie wollen ihr Wissen um ihre Kultur weitergeben. Ihre Traditionen unvergessen machen. Den Menschen die Schönheit ihres Landes näherbringen. Vielleicht schaffen sie es eines Tages, ihre Visionen wahr werden zu lassen und noch ausgedehnter auszuleben.

Die beste Reisezeit für einen Besuch in der Kalahari

Typisch für die Regenzeit in der Kalahari ist, dass es in der Regel zwei bis drei Tage heftig regnet und dann wieder mehrere Tage trocken ist. Auch die Temperaturen sinken nach dem Regen in einen angenehmen Bereich. Erst kurz vor Beginn des neuen Regens steigen die Temperaturen wieder an und Gewitter brechen herein, die schließlich für Abkühlung sorgen. Insbesondere die zweite Hälfte der Regenzeit ist geprägt von heißen Temperaturen bis zu 40 Grad. Sogar die Nächte sind mit um die 25 Grad tropisch warm. Aufgrund der niedrigen Luftfeuchtigkeit und damit ausbleibenden Schwüle an den regenfreien Tagen ist die Hitze dennoch gut auszuhalten.

Können Sie heiße Temperaturen gut ertragen, scheuen sich nicht vor Regen und dem ein oder anderen Tag, an dem keine Touren möglich sind, dann lassen Sie sich unbedingt verzaubern von der atemberaubenden Natur im Kalahari Game Reserve und dem wilden Treiben der Tiere. 

Da die Trockenzeit von regenfreien Tagen und Temperaturen von um die 20 Grad geprägt ist, gestalten sich die Safari-Trips zu diesem Zeitpunkt in der zentralen Kalahari besonders angenehm. Lediglich die Nächte werden mit Minusgraden sehr kalt. Hier zählt eine gute Ausrüstung.

Wenn Sie also stabiles Wetter mit kühleren Temperaturen bevorzugen, genießen Sie diese Jahreszeit mit ihren schönen Salzpfannen und dem freien Blick auf die nach Wasser suchenden Wildtiere – verräterische Fußspuren im Sand inklusive.

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